Nicht nur die Monarchs: Darum schätzt Spengemann Dresden als großartigen Finalstandort
Dresden – In diesem Jahr wird die deutsche Meisterschaft im American Football im schönen Dresden ausgetragen. Für Moderator Carsten Spengemann (53) bietet der GFL Bowl im Rudolf-Harbig-Stadion eine ideale Möglichkeit, endlich wieder einmal die sächsische Landeshauptstadt zu besuchen. Warum er so gerne hierherkommt, welche Rolle Roland Kaiser (73) dabei spielt und was er vom Aufeinandertreffen der Potsdam Royals mit den Dresden Monarchs erwartet, verrät er im exklusiven Interview.
TAG24: Herr Spengemann, am 11. Oktober steht wieder die Entscheidung um die GFL-Meisterschaft an. Sind die zwei Finalisten auch wirklich die besten Teams der Liga?
Carsten Spengemann: „Es sind definitiv zwei der stärksten Mannschaften. Der Weg ins Finale war jedoch nicht einfach, denn auch Ravensburg hätte sich die Endspielteilnahme redlich verdient. Die Spiele waren eng, oft hatten die Ravensburger klare Vorteile. Doch sie machten ein, zwei Fehler, die Dresden eiskalt ausnutzte. Gleichzeitig konnten die Ravensburger die Fehler der Dresdner nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Ehrlich gesagt sehe ich Ravensburg als Überraschungsteam, das wirklich eine Finalteilnahme verdient hätte. Da sie aber nicht dabei sind, gibt es nun das Rematch zwischen Dresden und Potsdam. Und ich bin überzeugt, dass Dresden mit Heimvorteil nur gewinnen kann – das freut natürlich die Fans sehr.“
TAG24: In der regulären Saison gewann Potsdam klar gegen Dresden. Haben die Monarchs trotzdem eine reelle Chance?
Spengemann: „Im Theater sagt man ja: Scheitert die Generalprobe, wird die Premiere umso besser. Man sollte Dresden keinesfalls unterschätzen. Klar hat Potsdam München deutlich geschlagen und auch in der regulären Saison war der Sieg klar. Doch das Finale vor heimischem Publikum zu bestreiten, bringt noch einmal eine Extra-Motivation, die Potsdam gefährlich machen kann. Und selbst wenn die Royals einen Moment der Nachlässigkeit zeigen sollten – was ich kaum glaube, denn sie besitzen hervorragende Coaches, die ihr Team perfekt einstellen – könnte das Spiel schnell kippen, sobald sie sich als Favoriten sehen.“
TAG24: Was braucht Dresden, um den Sieg zu erringen?
Spengemann: „Theoretisch müsste Dresden noch mehr Leidenschaft zeigen, als sie es schon in Ravensburg taten. Potsdam wird hochmotiviert an die Sache herangehen, weil sie wissen, dass sie geschlagen werden können. Es ist ein klassisches Duell David gegen Goliath. Dresden spielt dabei die Underdog-Rolle, die sie sicherlich gern annehmen, denn sie hatten den Titel im letzten Jahr schon fast in der Hand und haben ihn dann doch verloren. Wenn sie diesmal ihre Fehler vermeiden und weiterhin konzentriert bleiben – Potsdam hat nämlich durchaus Schwächen gezeigt und ist nicht unschlagbar – dann muss Dresden konsequent nachlegen und von der ersten Sekunde an Vollgas geben.“
TAG24: Potsdam ist zweifacher Titelverteidiger und dominierte die Saison. Könnte ein weiterer Erfolg die GFL langweilig wirken lassen?
Spengemann: „Schaut man auf den Süden, gab es in den letzten Jahren immer wieder Überraschungen. Früher hieß es oft, Schwäbisch Hall sei zu dominant. Doch irgendwann steht immer eine Wachablösung an. Potsdam hat sich kontinuierlich ein starkes Team aufgebaut und den Erfolg bestätigt das. Gleichzeitig finde ich es spannend, dass solche Spitzenteams auch mal über sich selbst stolpern können und es dann zu Veränderungen kommt. Genau deshalb ist das Finale in Dresden so interessant – mit dem Heimvorteil für die Monarchs, der wirklich eine große Rolle spielt. Ich persönlich glaube, dass wir ein ganz anderes Spiel sehen werden, als die Papierform erwarten lässt.“
TAG24: Abgesehen vom GFL Bowl: Worauf freuen Sie sich am meisten an diesem Wochenende in Dresden?
Spengemann: „Ich finde Dresden einfach wunderschön und jedes Mal, wenn ich dort bin, fühlt es sich an wie eine Zeitreise. Man steht in der Altstadt, schaut sich die prächtigen Gebäude an und denkt: Wie schön das hier doch ist! Ein Spaziergang an der Elbe rundet das Bild ab. Ich wollte immer schon einmal die ‚Kaisermania‘ erleben, auch wenn das nicht unbedingt mein Musikgeschmack ist. Aber dieses Event zeigt, wie viel die Stadt kulturell auf die Beine stellt – das ist wirklich beeindruckend. Dresden hat einfach unglaublich viel zu bieten und ich finde es großartig.“